Dunkelheit, soweit ich nur schauen kann! Meine Augen können sich nur schwer in dieser undurchdringlichen Schwärze orientieren. Ich fühle mich verlassen und weggesperrt von dieser Welt und von der bedingungslosen Liebe... Wie konnte ich nur an einen so düsteren und einsamen Ort gelangen? Während mir diese Frage durch den Kopf schießt, zucke ich erschreckt zusammen. Es ist mir, als ob eine für mich nicht sichtbare Hand sich sachte drängend auf meine Schulter legt, und mir einen sichtbaren Schlüssel bedächtig reicht. Meine vor Aufregung zitternden Hände tasten ganz vorsichtig nach den mir dargereichten Schlüssel, er fühlt sich groß und altertümlich, und auf irgendeine groteske Art und Weise warm und beruhigend an. Trotz diesen für mich angenehmen Gefühls, weiß ich nicht so recht, etwas Sinnvolles damit anzufangen.

Im gleichen Augenblick, in dem ich das denke, spüre ich einen angenehmen Lufthauch um meinen Kopf, und es ist mir, als hätte mir gerade jemand das Wort "Türe" leise säuselnd in mein Ohr geflüstert. Hatten mir gerade meine Sinne in dieser beängstigenden Dunkelheit um mich herum einen Streich gespielt, oder war da wirklich etwas Übernatürliches oder Abstraktes am Werk?

Ich taste mich hoffnungsvoll die teilweise vor Feuchtigkeit glitzernden Wände entlang, bis ich einen Lichtschimmer an einer bestimmten Stelle im Raum entdecke und neugierig beschließe darauf zuzugehen. Der Lichtschimmer stellt sich zu meiner großen Freude als real heraus, und scheint von einem Schlüsselloch zu stammen, aus dem ein helles und warmes Licht, das von außen zu kommen scheint, strömt.

Aufgeregt bewege ich den Schlüssel in meiner Hand in Richtung Türe, die sich nach näherem Befühlen als eine große und augenscheinliche schwere Holztüre heraus stellt, auf der ein mit Intarsien wunderschön unterlegtes Herz zu erfühlen ist. Nachdem meine Finger das alte ehrwürdige Holz andächtig berührt haben, ist es mir, als würde im gleichen Moment das Herz unter meinen Händen zum Leben erweckt werden, weil es im selben Augenblick pochend gleichmäßig zum Pulsieren beginnt, im Einklang mit meinen eigenen Herzen.

Von Ehrfurcht getrieben stecke ich mit zitternder Hand den altertümlichen Schlüssel ins Schloss, und halte vor Aufregung den Atem an... Da ertönt auch schon ein erlösendes Knarren, und die Türe springt scheppernd aus ihren Angeln.

Tränen der Erleichterung rinnen mir über meine vor Aufregung geröteten Wangen, geblendet von der plötzlich einströmenden Helligkeit kneife ich meine Augen zusammen, um sie kurz darauf wieder zu öffnen, um zeitgleich in ein wunderschönes goldfarbenes Licht zu blicken, das die liebliche Landschaft, die sich nun vor mir erstreckt, in einen zauberhaft anmutenden Lichtschein hüllt.

Doch kaum habe ich mich an diesen zauberhaften Anblick vor mir gewöhnt, ertönt auf einmal hinter mir ein lautes Bersten, das einem dröhnenden Donnergrollen nahekommt! Ich spüre wie die Grundmauern heftig erzittern und der Boden unter mir wie bei einem starken Erdbeben schwankt. Erschrocken drehe ich mich um, um mit ungläubigen Augen festzustellen, dass gerade in diesem Moment das gesamte alte Gemäuer einstürzt, um sich im gleichen Augenblick in Luft aufzulösen! Nur der Torbogen bleibt davon übrig, in deren Mitte ein wunderschönes und im Sonnenlicht funkelndes Herz im lauen Luftzug sanft hin- und herschaukelt! Mein menschlicher Verstand kann es kaum in Worte fassen, was er soeben unfassbares erlebt hat! Doch mein Herz kennt die Antwort schon längst!

Dieses verbliebene Monument soll mich für alle Zeit meines Lebens daran erinnern, dass ich nie alleine auf dieser Welt bin, genauso wie alle anderen Menschen auf dieser großen weiten Welt! Demütig blicke ich mit feuchtglitzernden Augen in eine hoffnungsvolle Zukunft, denn ich weiß nun ganz sicher, dass auf den Schlüssel zu meinem Herzen immer Verlass ist, weil er die überaus wertvolle Fähigkeit besitzt, Hass in Liebe,und Krieg in Frieden umzuwandeln, heute und für alle Zeit! Denn die Zukunft schreiben wir alle in jeder Sekunde neu, beginnen wir heute auf soul-in-harmony damit... NAMASTE